Mühelos in der Mitte bleiben

Es gibt Sachen, davon wir träumen, und dann gibt es die Realität. Der Traum ist die perfekte Bezwingung, das absolute Gleichgewicht, die ständige Gelassenheit. Es bedeutet, in der Mitte des Kreuzes  fest verankert und unveränderlich sein. In Wirklichkeit sind wir selten genau in der Mitte. Wir könnten auch sagen, dass wir vom Zufall des Lebens  nach links, rechts, oben, unten hin- und hergerutscht sind. Aber um positiv zu sein, werden wir sagen, dass wir auf dieses Kreuz reisen. Aber wir wissen, dass die Reisen die Jugend schulen…So lernen wir während dieser Reisen. Das ist einer der Gründe, warum wir auf die Erde gekommen sind. Wenn wir perfekte Wesen wären, würde diese unbewegliche Situation in der Mitte des Kreuzes uns genau passen, aber wir haben diese Ebene noch nicht erreicht, wir müssen lernen, und in der Bewegung können wir lernen. Besonders müssen wir bereichert werden, durch die Fehler die wir begehen.

Definitionsgemäss ist das Leben nicht statisch, das Leben ist Vibration. Sobald gibt es keine Vibration mehr, ist der Tod da. So würde es eher ein schlechtes Zeichen sein, unbeweglich in der Mitte des Kreuzes zu bleiben… Die unbewegliche Stellung, deren wir früher geträumt haben, ist nicht das Leben. Die Stellung, die wir nah der Mitte des Kreuzes haben müssen, ist eine Vibrationssituation um diesen Mittelpunkt. Diese Vibration ist die Äusserung des Lebens in uns. Je schwächer die Vibrationsamplitude ist, desto näher sind wir der Gelassenheit.  Der Schmerz ist da, wenn die Amplitude zu gross ist, wenn wir in das Extrem fallen. Der Schmerz ist proportional zu der Amplitude.

Was lernen wir, wenn wir um den Mittelpunkt reisen ? Unter anderem entdecken wir dort, dass wenn wir vom Mittelpunkt uns entfernen : entweder eine Kraft bringt uns dort natürlich zurück, oder wir können entdecken, wo wir stehen, wie zurück in den Mittelpunkt zu gehen : dafür genügt es, am Leben zu sein, zuhören, die Situation die wir erleben, zu akzeptieren. Wenn wir verzweifelt sind, oder wir einen grossen Schmerz haben, können wir kämpfen, ablehnen, sich dagegen wehren, aber wir können auch die Situation akzeptieren und seine Tränen fallen lassen. Habt ihr bemerkt, dass nachdem wir viel geweint haben, dann fühlen wir uns frei und wir haben ein wohliges Gefühl ? Wir können es formulieren, wie wir wollen : “auf Regen folgt Sonnenschein” oder “jede Sache enthält ihr Gegenteil.” Ausserdem wissen wir alle, dass nur wenn wir unsere Fehler analysieren, so können wir entdecken, Fortschritte zu machen.

Nehmen wir ein anderes Beispiel. Wir erleben manchmal sehr schwierigen Situationen : Arbeitslosigkeit, Tod eines geliebten Mensch, Liebesleid, ernste Krankheit. Und in diesen Momente, denken wir : “Ich liege völlig am Boden.” In diesem Satz gibt es eine Hoffnung, denn solange wir hinuntergehen, haben unsere Füsse keinen Halt. Aber wenn wir völlig am Boden liegen, einerseits können wir nicht tiefer hinuntergehen, andererseits ist der Boden ein fester Halt, um nach oben zu gehen. Dieser Halt ist uns gegeben, so müssen wir die Kraft in uns finden, um  Schwung zu holen und wieder hinaufzugehen. Ich sage nicht, dass es einfach ist ;  ich sage, dass es möglich ist.