Überlegung über die Wirksamkeit 

In dem Gesundheitsbereich wissen wir, dass je früher eine Krankheit diagnostiziert ist, desto mehr Genesungsglück hat man. Was die Justiz betrifft, ist die Vorbeugung mehr wirksam als die strafrechtliche Verfolgung. Im Allgemeinen je früher wir handeln, desto mehr wirksam sind wir. In den Kampfsportarten gibt es ein Ziel, das wir nicht vergessen müssen : die Wirksamkeit. Wenn wir die Prinzipien oben zitiert anwenden, handeln wir also so früh wie möglich, um uns zu verteidigen. Auf technischer Ebene erinnern wir uns an Meister Nocquet, der uns sagte, dass es keine Haardicke zwischen dem Angriff und der Verteidigung haben musste. Wenn wir eine Zehntelverspätung auf dem Angriff haben, sind wir schon in Gefahr. Das höchste Niveau, das wir erreichen können, heisst das “sen no sen” : die perfekte Gleichzeitigkeit  zwischen dem Angriff und der Verteidigung. Im sen no sen spielt der Geist eine grosse Rolle, aber die Technik ist noch da.

Wir können noch mehr vorgreifen, um noch mehr wirksam zu werden. Das bedeutet, dass wir den Körper des Partners nicht mehr kontrollieren, sondern seinen Geist, so dass sein Angriff nicht einmal wahr werden kann. Wenn es keinen Angriff mehr, dann erreichen wir die absolute Wirksamkeit. Das ist der Grund, weshalb Meister Nocquet uns sagte : “Die beste in Aïkido sind diejenige, die nicht kämpfen.” Erinnert euch an den Text über die Spirale. Der Angriff kann fûr eine zentripetale Spirale gehalten sein, eine Reise von dem Konkrete bis zum Abstrakte. Am Anfang ist der Angriff im Geist des Partners, das ist nur eine Idee. Je näher wir von dem Zentrum sind, desto mehr konkret wird diese Idee und dann kommt das Handeln. Frühestens handeln wir, so üben wir einen Einfluss auf den Geist sondern nicht auf den Körper aus. Wenn wir die physische Konfrontation erwarten, ist die Folge immer unsicher.

Frühestens handeln darin besteht, der Angreifer nicht einmal die Idee hat, euch anzugreifen

Und an diesem Niveau finden wir das Geheimnis… wie können wir tun, so dass der andere diese Idee nicht hat ?

Aber da es ein Geheimnis ist, werde ich es euch nicht sagen, na ja vielleicht…wir werden es nächste Woche sehen.

Die vertikale Kategorien

Es ist manchmal gut, an klaren Tatsachen zu erinnern…

Ein grosser Teil des Hasses und der Intoleranz, den wir in den buntesten Bereichen (besonders  die Rassen-, ethnische oder religiöse Hasse, die ständige politische Kämpfe) begegnen, kommt aus der Tatsache, dass wir nach was ich nenne die vertikale Kategorien denken. Im politischen Bereich zum Beispiel, kommt es gleich, die verschiedenen politischen Parteien in nebeneinanderliegenden Spalten  zu schreiben : um zu vereinfachen, würde ich sagen eine Spalte für die rechte Partei und die andere für die linke Partei. Also, wenn ich der rechten Partei gehöre, dann denke ich, dass alle Personen, die in meiner Spalte sind, eine Empfehlung sind.Un die anderen sind natürlich der Feind, den wir kämpfen und bezwingen müssen. Und umgekehrt. Ich wage kaum, das zu schreiben, denn diese Befindlichkeit ist zu einfach, doch leben wir es in Frankreich seit mindestens ein halbes Jahrhundert … Wir können auch mit den Religionen so denken : zum Beispiel gibt es die Juden und die Araber… mit den Rassen : wir sind schwarz, weiss oder gelb und der Feind ist derjenige, der in meiner Spalte nicht liegt oder der verschieden ist. Es gibt auch zwei vertikalen Kategorien, die seit einigen Jahrzehnte oft in solch einem Konflikt sind, die Frauen und die Männer, aber wir können auch noch anderen finden, wie die verschiedene Aikidosgruppen in unserer Disziplin. Wir können eine Unmenge von Beispiele finden. Es gibt einen Vorteil, mit den vertikalen Kategorien zu denken : es ist einfach, unsere Freunde zu erkennen… Man braucht nur den Pass, die Parteikarte oder die Hautfarbe anzuschauen, ohne weiter zu suchen. Es gibt ein Wort für solch ein Verhalten : Rassismus.

Ob wir ein Minimum intellektuelle Redlichkeit haben, wissen wir genau, dass die richtige Denkweise ganz anders ist. Sie besteht darin, eine horizontale Unterschiedlichkeit durch die Spalten zu machen, je nach dem intrisischen Vorzug der Personen. In jeder Spalte kann man etwas gutes und etwas nicht so gutes finden. Wir erkennen den anderen willkürlich nicht an, unter dem Vorwand, dass er unserer Familie nicht gehört. Aber in jeder Spalte bereichern wir uns an dem Beste. Es ist, was Meister Nocquet  den Reichtum der Unterschiede nannte. Das ist eine grosszügige Idee, aber sie ist nicht einfach praktisch anzuwenden, denn wir brauchen  eine grosse Fähigkeit den anderen zu hören, zu respektieren und bei ihm zu dulden. Wir können uns nicht mehr mit einer oberflächlichen Denkweise begnügen, im ganzen zurückweisen oder akzeptieren. Wir müssen wirklich jede Person tief anschauen, um in ihr zu entdecken, wen sie ehrlich ist.

Ob jede Intelligenz, alle reine Herzen von allen Rassen, von allen Religionen, von allen Parteien  zu allen Besten zusammen arbeiteten, würde das Leben hier auf der Erde vielleicht anders sein. Die Lage von heute kann sehr traurig scheinen, aber das Spiel ist nicht verloren. Gehen zusammen in diesen Weg. Und geben unseren Kindern eine Welt, darauf wir stolz sein werden.

Der Angreifer greift nicht mehr wieder an.

Ein übliches Verhalten ist der Gewalt mit der Gewalt zu antworten. Diese Konfliktelösung kann nur eine kurzfristige Lösung sein, denn die Gewalt erzeugt nur die Gewalt, den Rachewunsch, den Rachedurst. Das Aikido gibt uns eine elegante Art, aus diesem Teufelskreis zu gehen. In der Aikidostechnik gibt es einen hohen Anspruch mit einer lobenswerten Erhabenheit. Nämlich wollen wir uns schützen aber nicht zu jedem Preis. Der Aikidoka versucht, sein Leben, ja, aber auch das Leben seines Partners zu schützen. Die Aikidosbewegung ist keine Strafe.

Der Aikidoka beurteilt nicht und er hat vielen Respekt vor den anderen. Auch wenn die Technik ziemlich voller Energie ist, ist sie immer mit Mitgefühl angewendet. Dann etwas passiert, das zauberkräftig scheinen kann : der Angreifer fühlt keine Aggressivität, wenn die Bewegung ausgeführt ist, dann hat er keine Lust mehr, wieder anzugreifen. Er ist unter Kontrolle, entwaffnet aber sein Angriff war nicht blockiert und hat sich ausdrücken können, bis auf einen Unterschied, dass sein Angriff sein Ziel nicht erreicht hat. Er hat in die Leere geschlagen, so hat er seine Aggressivität ausgedrückt und zugleich ist er sich bewusst geworden, dass sein Angriff unnötig war. Die Aikidosbewegung ist gemacht, um die geistige Verfassung des Angreifers zu verändern, um sie zu befrieden und die Angreifersaggressivität innen herauszunehmen.

Im Falle von einem Überfall in der Strasse braucht man manchmal nur ein einfaches Ausweichen zu machen, um den Partner abbringen, wieder anzugreifen. Ich habe ein Beispiel eines Schülers, die von einigen Personen angegreift wurde, er hat nur ein Ausweichenrandori getan. Die Angreifer haben die Beweglichkeit ihrer Zielscheibe gesehen, sind müde geworden, in die Leere zu schlagen und sie haben spontan nach einigen Angriffe aufgehört und alles hat zum Besten geendet : sie haben kennengelernt dann haben sie ein Glas zusammen getrunken.

Aber alles geschieht nicht immer so gut. Der Aikidoka hat so immer die Gelegenheit, eine mehr abschreckende Bewegung auszuführen und wenn nötig können wir im Haltegriff halten. Die Aikidosimmobilisationen sind gefährlich… Aber es ist nicht immer nötig, bis zur Immobilisation zu machen.

Das Ziel ist nicht den Partner umzustossen

Wenn wir eine Aikidos Technik ausführen, haben wir manchmal ein Misserfolgsgefühl, wenn der Partner ausgangs der Bewegung nicht fällt. In Wirklichkeit, wenn der Angreifer fällt oder nicht, hat keine Wichtigkeit, die richtige Frage ist die folgende : “ war ich oder nicht getroffen ?” Ehrlich gesagt, was kann es in uns verändern, wenn der Partner noch steht oder liegt auf dem Boden am Ende einer Technik ? (Sehe den Text nächste Woche.) Eigentlich ist unser Ego geschmeichelt, wenn wir den Parnter auf dem Boden sehen, aber es ist eine Unsinnigkeit. Derjenige, der ein Randori macht und der nur dem anderen ausweicht, wird vielleicht eine Prüfungsjury nicht zufrieden lassen, aber auf der Wirksamkeit Ebene kann man nichts daran auszusetzen haben.

Das Ziel der Aikidosbewegung ist nicht den anderen zu zerstören sondern den Schutz unserer zwei Leben, sein und unser. Wenn wir so denken und arbeiten, so wird zweifellos die Weise, wie wir unsere Technik ausführen, dadurch beeinflusst sein. Dann werden wir der richtigen Weise nahekommen, das heist ohne Ziel, ohne Wunsch.

Selbstverständlich führt die richtig ausgeführte Aikidosbewegung den Partner auf den Boden, aber wenn der Praktizierende fast nur einen Wirksamkeitswunsch hat, dann wird er natürlich Fehler begehen : er fasst zu früh, er verkrampft sich oder er arbeitet mit Kraft. Wir müssen die Aikidosbewegung ausführen, wie ein kleines Kind einen Ball fallen lässt : ohne sein Wunsch. Mit diesem Wunsch, den anderen fallen wollen, gibt es so einen übliger Fehler : wir sind starr gerichtet auf den Körpersteil, den die Technik erleiden wird, anstatt die Richtung anschauen, wohin wir den Partner bringen.

Die Aikidostechniken sind wirksam, sehr wirksam. Passen wir auf, was für uns das Wort Wirksamkeit bedeutet und dem Weg, den wir nehmen, um wirksam zu werden…

Der Gipfel der Pyramide

Die Absolute Kenntnis, diejenige die alle Schlüssel des Universums und der Funktionsweise gibt. Sie bringt alle Antworten zu Fragen, die der Mensch seit Urbeginn sich stellt. Diese absolute Kenntnis, wenn sie existiert, ist einzig. Eins der weisesten Menschheitsziele ist, diese alleletzte Wahrheit zu entdecken. Die haupte Wege, die versuchen dort zu führen, sind die Religionen und die Philosophien.

Wir können finden, dass diese alleletzte Wahrheit am Gipfel der Pyramide liegt. Und die Wege, die von den Religionen und den Philosophien gebildet sind, sind jeder eine Kante der Pyramide. Wenn wir das beobachten und am Boden stehen bleiben, sehen wir viele Wege, alle verschieden, ohne zu wissen, wohin sie führen. So können wir uns die Frage stellen, welcher der richtiger Weg ist.Aber je höher wir gehen, desto besser sehen wir, dass alle Wege beieinander sich nähern, um schliesslich an dem selben Punkt zusammenzulaufen.

Wenn der weise Mensch wählt, höher zu gehen, nimmt er den Weg, der ihm am besten passt, gemäss seiner Erziehung, seiner sozialen  oder Rassenherkunft und persönlichen Kriterien. Und er respektiert die Entscheidung von denen, die einen anderen Weg wählen, denn er weisst, dass oben alle sich wiedersehen werden.

Aber andere Menschen versuchen, aus Gründen, die nicht immer lobenswert sind, die ganze Welt zu überzeugen, dass ihr Weg der einzige Heilweg ist. Manchmal benutzen sie friedlichen Mittel : paarweise hausieren zum Beispiel, aber sie benutzen zu oft viele heftigeren Mittel, die Hass und Krieg erzeugen. So bleiben diese Menschen am Boden stehen, denn sie sind zu besorgt, um alle Leute ihren Weg nehmen.

In den Bergen sind die Wege keine Autobahn, sondern verschlungene, schwierige, schmale  Wege ; nur  eine gleichseitige Person kann sie nehmen und sie sind auch oft sehr schön.Dieses Dahinwandern zum Gipfel ist eine individuelle Reise, man kann dort geführt werden, so macht der Hochgebirgeführer wenn er dem Alpinist hilft. Aber diese Reise bleibt vor allem die Sache von jedem, in der Ruhe seines Herzens. So müssen wir respektieren diejenige, die anderen Wege nehmen, auch die Wege, die uns merkwürdig scheinen, denn sie anders von uns sind. Der Weg ist anders aber das ist dasselbe Ziel, so respektieren wir die Wahl der anderen und geben wir ihnen Liebe, bevor wir uns oben wiedersehen.

Mühelos in der Mitte bleiben

Es gibt Sachen, davon wir träumen, und dann gibt es die Realität. Der Traum ist die perfekte Bezwingung, das absolute Gleichgewicht, die ständige Gelassenheit. Es bedeutet, in der Mitte des Kreuzes  fest verankert und unveränderlich sein. In Wirklichkeit sind wir selten genau in der Mitte. Wir könnten auch sagen, dass wir vom Zufall des Lebens  nach links, rechts, oben, unten hin- und hergerutscht sind. Aber um positiv zu sein, werden wir sagen, dass wir auf dieses Kreuz reisen. Aber wir wissen, dass die Reisen die Jugend schulen…So lernen wir während dieser Reisen. Das ist einer der Gründe, warum wir auf die Erde gekommen sind. Wenn wir perfekte Wesen wären, würde diese unbewegliche Situation in der Mitte des Kreuzes uns genau passen, aber wir haben diese Ebene noch nicht erreicht, wir müssen lernen, und in der Bewegung können wir lernen. Besonders müssen wir bereichert werden, durch die Fehler die wir begehen.

Definitionsgemäss ist das Leben nicht statisch, das Leben ist Vibration. Sobald gibt es keine Vibration mehr, ist der Tod da. So würde es eher ein schlechtes Zeichen sein, unbeweglich in der Mitte des Kreuzes zu bleiben… Die unbewegliche Stellung, deren wir früher geträumt haben, ist nicht das Leben. Die Stellung, die wir nah der Mitte des Kreuzes haben müssen, ist eine Vibrationssituation um diesen Mittelpunkt. Diese Vibration ist die Äusserung des Lebens in uns. Je schwächer die Vibrationsamplitude ist, desto näher sind wir der Gelassenheit.  Der Schmerz ist da, wenn die Amplitude zu gross ist, wenn wir in das Extrem fallen. Der Schmerz ist proportional zu der Amplitude.

Was lernen wir, wenn wir um den Mittelpunkt reisen ? Unter anderem entdecken wir dort, dass wenn wir vom Mittelpunkt uns entfernen : entweder eine Kraft bringt uns dort natürlich zurück, oder wir können entdecken, wo wir stehen, wie zurück in den Mittelpunkt zu gehen : dafür genügt es, am Leben zu sein, zuhören, die Situation die wir erleben, zu akzeptieren. Wenn wir verzweifelt sind, oder wir einen grossen Schmerz haben, können wir kämpfen, ablehnen, sich dagegen wehren, aber wir können auch die Situation akzeptieren und seine Tränen fallen lassen. Habt ihr bemerkt, dass nachdem wir viel geweint haben, dann fühlen wir uns frei und wir haben ein wohliges Gefühl ? Wir können es formulieren, wie wir wollen : “auf Regen folgt Sonnenschein” oder “jede Sache enthält ihr Gegenteil.” Ausserdem wissen wir alle, dass nur wenn wir unsere Fehler analysieren, so können wir entdecken, Fortschritte zu machen.

Nehmen wir ein anderes Beispiel. Wir erleben manchmal sehr schwierigen Situationen : Arbeitslosigkeit, Tod eines geliebten Mensch, Liebesleid, ernste Krankheit. Und in diesen Momente, denken wir : “Ich liege völlig am Boden.” In diesem Satz gibt es eine Hoffnung, denn solange wir hinuntergehen, haben unsere Füsse keinen Halt. Aber wenn wir völlig am Boden liegen, einerseits können wir nicht tiefer hinuntergehen, andererseits ist der Boden ein fester Halt, um nach oben zu gehen. Dieser Halt ist uns gegeben, so müssen wir die Kraft in uns finden, um  Schwung zu holen und wieder hinaufzugehen. Ich sage nicht, dass es einfach ist ;  ich sage, dass es möglich ist.

 

Werdet ihr den anderen

Um uns zu erklären, wie eine Technik zu machen sagte Meister Nocquet uns oft : « Werdet ihr den anderen. » Mit diesen Worten erklärte er uns, dass wir in der Bewegung den Mittelpunkt des Partners nehmen, in ihm aufgehen, mit zwei Energien nur eine machen müssen. Es gibt nicht mehr zwei Körper sondern nur einen. Vielleicht habt ihr in eurer Praxis schon diese wunderbare Empfindung gehabt : ihr fühlt, dass die Bewegung ausgeführt wird, ohne den kleineren Widerstand zu fühlen, ohne die kleinere Kraft einzusetzen oder ohne den kleineren Wille zum Eindruck zu bringen. Keine Dualität mehr, kein Angriff oder keine Abwehr mehr, kein Gewinner oder Verlierer mehr. Wenn ihr euch darüber bewusst werdet, das ist einfach nur denn ihr habt den Mittelpunkt des Partners genommen, ihr seid eins mit ihm.

Derjenige, der euch angreift, oft aggressiv ist und der ganzen Welt böse ist. ; er zeigt diese Aggressivität zu was ausserhalb ihm ist, aber dagegen gibt es eine Person, die er nicht zerstören will, er selbst. So kommt die kluge Idee, um sich in Sicherheit zu bringen, ihn zu werden.

Manchmal wenn ich den Kindern unterrichte, um diese Idee über den Angriff gut zu verstehen lassen, weiche ich dem Angreifer aus und dann gehe ich nur hinter dem Partner, ich werde ganz klein, als ob ich mich verstecken wollte. Dann sage ich ihnen :” Seht ihr, ich verstecke mich in seinem Haus, und er sucht mich überall woanders…”, oder ich bin ganz nah ihm und ich halte ihn in meinen Armen.

Aber natürlich was am schönsten in diesem Satz  und sehr lehrreich ist, ist wenn wir diese Idee an den Geist anpassen : wenn ich den anderen werde, dann sehe ich die Welt mit seinen Augen, ich verstehe ihn ; ich habe keine Lust mehr, ihn zu verurteilen oder zu bestrafen. Dann wird meine Tat gerecht, denn sie ist mit dem Respekt des anderen und Mitgefühl erfüllt.

Eine Lehre, die verunsichert.

Eine Sache ist paradox… Eine grosse Mehrheit der hohen Dienstgrad war am Anfang dieses Jahrhunderts mehr oder weniger Schüler von Meister Nocquet in den 60er und 70er Jahren, ich möchte vielleicht 90% sagen. Und da 30 Jahre später war nur eine Handvoll übrig… Was passierte so inzwischen ? Das ist einfach… Viele haben ihn verlassen. Und oft aus demselben Grund : alle diejenigen, die Meister Nocquet VERSTEHEN versuchten, waren schnell verwirrt. Und wenn wir die Vorherrschaft des Intellekts in unserer westlichen Gesellschaft wissen, ist dieser Schülerverlust nicht überraschend. Die einzige Weise, sich Meister Nocquet zu nähern,  war ihn zu LIEBEN. Sein Herz öffnen, nicht urteilen, nicht denken. Die Rede von Meister Nocquet verunsicherte den Geist, aber das war nebenbei tief zen. Hat der Meister ein Buch, dessen Titel « Zen und Aiki sind eins » nicht geschrieben ? Seine Rede war symbolisch, wir müssten über die Worte gehen, und auf den scheinbare Widerspruch sich nicht beschränken, denn der Meister konnte völlig euch etwas und sein Gegenteil gleichseitig sagen und die beide waren richtig. Und es gab auch die Worte, die er sagte, ohne daran zu glauben, nur um auf der Schüler Stand sich zu setzen… Ich erinnere mich an einen Unterricht, in dem er uns lange erklärt hat, dass es sehr wichtig war, dass das linke Bein vorn war, wenn man jemanden herausschleuderte. Dann nimm er seinen Uke, er machte ihn mit dem linken Bein vorn gewissenhaft fallen… und dann beschleunigte er den Rhythmus, tanzte, umherwirbelte… und endlich das andere Bein vorn stellen… Wir sass in Seiza mit Hervé, und solch ein Missgeschick erfreute uns immer, denn wir wussten genau, dass für den Meister die Stellung der Beine wirklich ohne Wichtigkeit war, aber wir stellten uns die Verwirrung der Anfängers (gierig nach Orientierungspunkte) vor !

Ein anderer Grund muss auch gegeben sein : niemand konnte wie Meister Nocquet seine schwarze Gürtel unscheinbar behalten. Wie viele untereinander in der Mitte der Tatamimatte in einem internationalen Praktikum allein waren und von den bissigen Kommentaren Meister Nocquet fest kritisiert waren. Meister Nocquet war sehr gefährlich, um das Ego zu brechen.. Etwas hat mir einen bleibenden Eindruck in meinen ersten Praxisjahren hintergelassen ; ich hatte ein paarmal bemerkt, dass sobald ein Schüler seinen dritten Dan hatte, streite er sich mit Meister Nocquet. Es beschäftigte mich viel, und ich sah das Datum meines dritten Dan mit Angst ankommen… glücklicherweise passierte alles gut für mich…genauer gesagt : fast, denn bei der Prüfung war mein Meniskus gebrochen, aber das ist eine andere Geschichte…

Tenchi nage

Die Tenchi nage Technik ist sehr lehrreich. Ihr Name selbst sollte uns überlegen machen : Projektion Erde- Himmel…Sehen wir einige Lehren,  die wir aus dieser Bewegung ziehen können :

 

1/ Die Weise die Hände zu legen ist wichtig am Anfang der Bewegung, eng beieinandere Hände, Handteller zum Himmel gedreht. Diese Geste ist diejenige eines Menschen, das ein Geschenk bekommt. Der Partner ist nicht wie einen Feind gesehen, sondern wie einen Freund im Gegenteil, ein Freund,der uns ein kostbares Gut gibt : seine Energie. Dann müssen wir wissen, dass, um diese Technik zu machen, muss der Körper ein bisschen zurückgetreten sein, während die Hände so breit wie die Schultern sich öffnen. Diese Bewegung ist eine Willkommensgeste, so wie man eine Tür aufmacht, dann wird sie undeutlich, um den Partner kommen zu lassen. So gibt es in dieser Tenchi nage Vorrunde eine Haltung um zu hören, seinen Herzen aufzumachen und zu willkommen.

2/ Während der ganzen Realisierung der Technik, ist es wichtig zu bemerken, dass die Hände immer mit den Füssen senkrecht sind. Hier auch ist die Nachricht sehr schön, wenn wir finden, dass die Hände der oberer Teil (der Geist, der Himmel) und die Füsse der unterer Teil (der Körper, die Erde) sind. Das war schon vor langer Zeit von Hermès Trimégiste gesagt :

“Was unten ist, ist wie was oben ist.”

Dieser Satz enthaltet eine sehr grosse Nachricht, eine Urquelle von zahlreichen Nachdenken ; ein Satz, dass wir aus verschiedenen Weisen interpretieren können :

Der Körper und der Geist sind eins.

Der Mensch war so wie Gott erschafft.

Das Paradies ist auf der Erde.

Darüber nachsinnen…

 

3/ Wenn wir bemerken, dass die Hände am Anfang der Bewegung zum Himmel und dass, die Hände am Ende zur Erde gedreht sind, können wir auch hier viel nachdenken… So würde die Tenchi nage Bewegung darin bestehen, was es im Himmel gibt zu nehmen, um es auf die Erde zu bringen. Mit einem Wort, die ganze Liebe, die im Himmel ist, zu nehmen, um sie auf die Erde zu bringen. Machen, so dass der Frieden endlich unter den Menschen ist.

Ein mit dem Körper geschriebenes Buch

Meister Ueshiba glaubte eine Mission erfüllen zu müssen : Eine Friedensnachricht und Liebe an die ganze Welt  zu übertragen. Er hat sehr wenige Bücher geschrieben. Das scheint  paradox zu sein. Er hat jedoch seine Mission erfüllt. Wie ist er vorgegangen? In der Tat hat er ein Buch geschrieben, das jeder versteht, es ist stärker als Espéranto ! Er hat ein Buch mit ein seinem Körper geschreiben! Seine Nachricht sind die Techniken. So richtet er sich direkt an seinen Körper. Der, der lesen kann, merkt, dass in jeder Aikido-Technik eine Nachricht liegt. Einige Indizien…

Shionage :Die Spirale der Schaffung, Geist wird Materiere.

Iriminage : Wasser: Energie kommt vom Himmel zur Erde. Ein anderer Ansatz: Den Partner in sein Herz einschliessen.

Ikkyo : Feuer  : Energie kommt von der Erde zum Himmel.

Tenchin nage : was unten  ist geht nach oben (wie die Bewegung zwischen Händen und Füssen). Körper und Geist sind eine Sache.

Ude garami : Die Liane, die sich um den Baum schlingt.

Diese Indizien müssen besser erklärt werden. Das folgt später.

Fortsetzung folgt.