Ein origineller Weg

Seit Jahrhunderten haben unzählige weise Personen oder Philosophen über die Gewaltfreiheit Bücher geschrieben oder einen Vortrag gehalten. Doch ist die Gewalt immer da und vielleicht mehr heutig. Die Ergebnisse der Bemühungen, die von diesen weisen Personen gemacht haben, scheinen sehr klein zu sein… Der Grund ist : diese Friedens- und Gewaltfreiheitsnachrichten wenden sich an unseren Geist mit der Hoffnung, dass unser Körper sie in die Praxis umsetzen wird. Aber wir wissen, dass die Worte…oft erfolglos und ohne konkreten Folgen sind.

Das Aikido auch gibt eine Friedens- und eine Gewaltfreiheitsnachricht, aber es folgt einem originellen Weg… Es will nicht durch den Körper den Geist erreichen, es ist genau das Gegenteil. Das Aikido wendet sich direkt an unseren Körper, ohne durch den Intellekt zu gehen. Die Aikidostechniken machen unseren Körper gewaltfrei. So ist unser Geist erreicht. Ihr übt die flüssigen und gewaltfreien Aikidostechniken während zehn Jahren aus, ohne zu denken, ohne zu sprechen, und nach zehn Jahren wird euer Geist anders sein. In der Aikidospraxis ist der Intellekt von dem Körper ferngehalten ist ; der Körper lernt, macht Fortschritte und wird weicher, aber der Körper und der Geist sind einzig. So während der Körper Fortschritte macht, ändert der Geist sich auch, ohne es zu bemerken, der Frieden lässt sich in uns nieder, die Gewaltfreiheitsnachricht ist erfolgreich. Ihr versucht und in zehn Jahren werdet ihr mir darüber sprechen…

 

Picasso und der Vogel.

Eines Tages ass Picasso zu Mittag mit einigen Personen, und am Ende der Mahlzeit zeichnet er einen Vogel mit einer Linienführung auf einer Ecke des Tischtuch. Die Dame, die neben ihm sass, kuckte die Zeichnung an und sagte ihm :

  • Aber was sie gerade gemacht haben, Meister, ein achtjähriges Kind kann es machen !
  • Vielleicht meine Dame, aber ich brauchte mein ganzes Leben, um diesen Vogel zeichnen zu können.

In Aikido auch braucht man ein ganzes Leben, um eine Bewegung, deren Reinheit und Einfachheit die Anfänger (die wir sind) entzücken… Alles scheint so einfach zu sein… Und dennoch ist der Weg so lang ; der Weg, der zur Einfachheit führt… In uns ein Kindherz wiederzufinden, die richtige Bewegung wiederzufinden.

Schaut ihr zum Beispiel die Kalligraphie Meister an : sie brauchten ein ganzes Leben, um einen einfachen Kreis zeichnen zu können…

In derselben Geist sagte Meister Nocquet uns, dass die Aikidosbewegung dieselbe ist, wie die eines Kindes : wenn es einen Ball in der Hand hat und es lässt ihn fallen.

1+1=1

« 2 » ist das Symbol der Dualität, des Widerspruches, des Wettbewerbs, der Einstufung, des Siegwunsches. « 2 » ist von den zwei äussersten Enden der horizontalen Stange des Kreuzes dargestellt (das Symbol des Kreuzes sehen). « 2 » ist unsere Weigerung den anderen oder die Realität der Sachen zu akzeptieren. Diese Haltung erzeugt Stress und Angst. “2” ist die Weigerung. “2” ist nein zu sagen.

“1” ist das Symbol der Vereinigung, der Harmonie, der Liebe. “1” ist, in der Mitte des Kreuzes zu sein, an die vertikale Dimension des Kreuzes zu gelingen. Den anderen wie seinen Bruder zu erkennen, akzeptieren ohne zu beurteilen. Die unanwendbaren Ereignisse unseres Lebens sich nicht zu weigern. “1” ist den Frieden in sich gefunden zu haben. “1” ist ja zu sagen.

Das Geheimnis der Weisheit ist in dieser Formel enthalten : 1+1=1, auch wenn es den Mathematikern nicht gefällt…

Das Geheimnis der Weisheit ist, 2 in 1 verwandeln  zu wissen.

Die erste Phase ist in sich es zu tun. Unseren Körper auf unseren Geist abstimmen. Unsere Worte und unsere Taten aufeinander abstimmen.

Die zweite Phase ist es mit unserer Umgebung zu tun.

Was ist die Liebe, in allen Formen, wenn es nicht ist, zwei Körper, zwei Geister oder zwei Herzen zu vereinigen, um nur eins zu tun?

Was ist die Bewegung des Aïkidos, wenn es nicht ist, die Anwendung dieser Formel ? Jede Aïkidosbewegung ist gleichbedeutend mit der Übereinanderlagerung der zwei Mittelpunkte, mit zwei Körpern nur ein machen, mit zwei Energien nur eine machen. Wenn Meister Nocquet uns eine neue Technik erklärte, sagte er uns oft : « ihr müsst den anderen werden », natürlich mit allen geistigen Auswirkungen darin enthalten. Wenn ich den anderen werde, dann kann ich ihn verstehen und habe keine Lust mehr ihn zu beurteilen oder zu bestrafen.

O’Sensei Morihei Ueshiba hatte die allerletzte Phase in dem Verständnis dieses Prinzips erreicht, als er diesen berühmten Satz sagte :

“Ich bin eins mit dem Universum.”

Die Flasche die „gluck, gluck“ macht

Wenn Sie eine leere Flasche nehmen und diese in eine volle Badewanne tauchen, macht es: „gluck gluck!“  Wenn Sie aber eine volle Flasche nehmen und diese ebenfalls in eine volle Badewanne tauchen, so ist es still.

Mit den Menschen ist es ebenso. Hüten wir uns vor dem Schwätzer, der nicht aufhört, allen alles zu erklären. Sein Verhalten verrät oft eine innere Leere. Derjenige der erfüllt ist, schweigt und handelt. Meister Nocquet erzählte uns häufig die Geschichte von der Flasche die gluck, gluck macht und ergänzte sie mit folgendem Kommentar: „Sprechen Sie nicht auf der Matte, sondern arbeiten bzw. trainieren Sie!“

 

Auf unserem Lebensweg treffen wir immer wieder Personen, die durch unterschiedlichstes Verhalten unsere Aufmerksamkeit erregen: durch übermäßiges reden, durch ihr Auftreten oder ihre physische Erscheinung. Aber es passiert uns auch, an sehr wertvollen Menschen vorüberzugehen, ohne sie wahrzunehmen. Wir übersehen sie, weil sie so diskret und unauffällig sind.

 

Wir sollten wachsam sein und uns nicht von der ersten Erscheinung täuschen lassen. „Unter dem Sichtbaren versteckt sich das Unsichtbare“ sagte Meister Marmier. Wir sollten lernen die wahren Reichtümer zu erkennen, die, die sich still auf dem Grund der Herzen der Menschen verborgen halten.

Niemals Sieger, niemals besiegt

Nehmen Sie tausend Personen. Es gibt ein Ziel, welches nur eine einzige der dieser tausend zu erreichen hoffen kann. Dieses Ziel wird von folgendem Satz beschrieben :

„Ich werde für immer Sieger sein“

Wenn er der Sieger ist, bedeutet dies, dass 999 verloren haben. Denn wer Sieger spricht, spricht besiegt. Wenn einer gewinnt, verliert der andere. Wie Roland Garros sagte, nur einer kann die Trophäe davontragen. Einer lacht, 999 weinen und ersehnen eine Revanche. Wenn es um Tennis geht, ist das nicht schlimm, sicher, aber im Leben sind die Herausforderungen wichtiger, und eine andere Herangehensweise kann sich als interessant erweisen. Es gibt ein Ziel, welches die tausend Personen gleichzeitig sagen können :

„Ich werde niemals besiegt“

Die Nuance ist fein, dies gebe ich zu, aber sie ist reell. Hierfür genügt es, dass sie nicht den Sieg suchen. Wenn es keinen Kampf gibt, gibt es keinen Sieger, und keinen Besiegten. Dass sie nicht das Begehren haben, die anderen zu dominieren und zu unterdrücken. Angreifen, lösen notwendigerweise eine Reaktion aus, die danach strebt, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Alle großen Eroberer und Diktatoren haben diese Erfahrung gemacht, betrachten Sie die Geschichte der Welt, sie ist eindeutig… Greifen Sie nicht an, und wenn man sie angreift, starten Sie keinen Gegenangriff, nehmen Sie auf ! Taisabaki ! Schaffen sie Leere, lassen sie es vorübergehen, seien sie nicht getroffen, nicht mental, nicht physisch. Lassen Sie sich nicht zerstören, aber suchen Sie nicht zu zerstören. Da ist das Geheimnis der absoluten Effektivität, nicht zu siegen versuchen. Absolute Effektivität liegt in der Suche nach Frieden, nicht die nach Krieg. Alle Sache enthält ihr Gegenteil, im Siege steckt der Keim der Niederlage. Meister Nocquet sagte uns in seinem Unterricht : „Tretet nicht mit der Verse auf einen rauchenden Docht… Lasst den Rauch ohne ihm Aufmerksamkeit zu schenken, der Docht erlischt von selbst.“ Lasst uns nicht den individuellen Sieg suchen, sondern den gemeinsamen Sieg : Lasst uns alles dafür tun, dass die Menschen in Frieden leben, und die anderen respektieren. Dies ist die Botschaft von Meister Ueshiba, wenn er sagt :

„Aikido ist Liebe“

Zehn Einheiten insgesamt

Der Aïkidoka denkt nicht mit einem Widerstand sondern mit einem Komplementaritätsgeist an. Euer Partner und Sie belaüft euch zwei auf eine gewisse Kraftsenergie, zehn Einheiten zum Beispiel. Wenn er Sie mit sechs Einheiten angreift, dann geben Sie vier Einheiten und ihr erfüllt die Harmonie. Wenn er Sie kräftiger mit sieben Einheiten angreift, geben Sie drei. Je kräftiger er angreift, desto weniger Energie brauchen Sie, aus dem einfachen Grund weil Sie die Kraft benutzen ; eine Kraft, die er Ihnen gibt. Die Kraft, die er Ihnen gibt, ist ein Geschenk ; er gibt Ihnen dieses Geschenk, um Ihnen sprechen zu erlauben. Wenn sein Angriff schüchtern ist, vier Einheiten, dann geben Sie sechs Einheiten ; das ist die Meinung der positiven Bewegung.

Dieses Einheitskonzept erlaubt Ihnen zu verstehen, ob man wählen muss, eine positive (omote) oder eine negative (ura) Technik zu benutzen. Je kräftiger der Angriff ist, desto mehr müssen wir ihn absorbieren, so bedeutet es eine negative Technik zu benutzen.

Die Vorgehensweise über die Beziehung mit dem anderen führt zu einer natürlichen Bewegung, gut mit dem Rhythmus des Lebens harmoniert. Sie empfinden ein absolutes Zufriedenheitsgefühl, ein inneres Gleichgewichtsgefühl ; die Sachen kommen von selbst, ohne Mühe.

Aber wenn Sie wählen, gegen den anderen zu sein, so müssen Sie kräftiger als er sein, deshalb geschehen Sie in einem anderen Schema. Der Zweifel lässt sich in Sie nieder. Wer kann behaupten, kräftiger als alle Leute zu sein ?  Früher oder später werden wir jemanden kräftiger als wir treffen. Wenn er sechs Einheiten gibt, dann müssen Sie mindestens sieben Einheiten geben, um zu gewinnen, aber in diesem Fall wird es mehr als diese natürliche Energiesquote überschreiten, eine Quote die wir haben. Und um zu diese zusätzliche Energie zu finden, dann brauchen Sie übertrainiert zu sein, machen Sie intensiven Muskeltrainingseinheiten. Aber Ihr Partner macht es auch, und während eures nächsten Spieles wird er Sie mit sieben Einheiten angreifen, dann müssen Sie acht Einheiten geben. Dieser Anstieg erzeugt Verhalten, die nicht gut mit dem natürlichen Rhythmus des Lebens harmoniert sind. Dann braucht der Sportler immer gefährlicheren Verhalten zu benutzen, zum Beispiel Doping und anderen verdächtigen Methoden.

Schliesslich, was können wir beobachten ? Einerseits sind Hochleistungssportler sehr selten… Definitionsgemäss gibt es nur einen Weltmeister in jeder Disziplin jetzt. Andererseits dauert ihre Karriere nicht sehr lang  Ihr Körper und ihr Geist  sind nach einigen Jahren erschöpft ; im Durchschnitt sind sie ungefähr 25 Jahre alt, wenn sie die Altersgrenze erreichen… Mit dem Aïkido ist es das Gegenteil : es erlaubt Sie Ihr ganzes Leben Fortschritte zu machen, es verbessert Ihre Gesundheit  und blüht Sie auf allen Ebenen auf.

 

Ein Eiswürfel in einem Glas

Eine Technik : ein Leben

Die Techniken im Aikido sind wie Edelsteine, die wir ohne Unterlass polieren müssen, ein ganzes Leben lang. Tag für Tag verfeinern, veredeln, häuten sich unsere Techniken, um sich mehr und mehr der Perfektion anzunähern. Die Meister der Kalligraphie, brauchen sie nicht ein  Leben lang, um einen perfekten Kreis zu zeichnen?

Unsere Technik entwickelt sich ein ganzes Leben lang und das Folgende beschreibt gut ihren Wandel:

Wenn ihr einen Eiswürfel in ein Glas legt und das Glas dreht, so stößt der Eiswürfel an, macht Geräusche: vergleichbar mit den holprigen und ruckartigen Bewegungen des Anfängers.

Wenn jetzt der Eiswürfel erhitzt wird, schmilzt er und verwandelt sich in Wasser. Das Wasser passt sich dem Glas an und wenn ihr das Glas dreht, ist die Bewegung lautlos und harmonisch: dank seines Trainings (die Hitze) sind die Bewegungen des Anfängers flüssiger und runder geworden. Er ist jetzt in Harmonie mit seinem Partner.

Wenn ihr das Wasser weiter erhitzt wird es zu Wasserdampf, das Glas ist leer. Ebenso wie der Dampf dem Glas entweicht ist der Praktizierende losgelöst vom Angriff. Er ist Experte geworden, der das Niveau der Technik überwunden hat. Der Partner wird aufgesogen und geworfen, ohne berührt zu werden oder noch besser der Geist des Angreifers wird kontrolliert, so dass er gar nicht erst angreift …..

Sen no sen

Das „sen no sen“ ist der höchste Grad in der Ausführung einer Technik. „Sen“ steht für : Absicht. Mit „go non sen“ arbeiten bedeutet, dass man die Absicht des Partners kontert. Wir sind also im Bereich der Opposition, des Dualismus. „Sen no sen“ besagt, die Absicht zu erahnen. Man handelt genau in dem Moment, wo sich die Handlung konkretisiert. Es gibt einen „Moment“ den es zu fassen gilt, der sich zwischen dem abstrakten Gedanken und der konkreten Realisation befindet. Wenn ihr einen Ball in die Luft werft, genau bevor er wieder hinunter fällt, hält er für einen Bruchteil einer Sekunde an. Da kann man ihn fassen „in der Zeit“ Es gibt einen Moment, welcher zeitlos ist, während dem man handeln kann. Wenn ein Gegner in der Zeit gefangen ist, kann er nichts tun. Er ist am Boden, bevor er die Zeit hatte zu handeln. Das schönste Beispiel des sen no sen ist die Anekdote, in welcher Meister Ueshiba erklärt, wie er sich eines Tages in sechs Metern Entfernung seines Feindes befand, welcher ihn mit einer Pistole bedrohte. Der Meister spürte den Moment, in welchem der andere schießen würde, und befand sich schon gleich hinter ihm um ihn zu entwaffnen. Zauberei? Nein… Sen no sen!

Das Gesetz des Yins und des Yangs

Was folgt dem Tag ? Was passiert nach der Flut ? Was kommt noch nach einer Einatmung ?

Was würde passieren wenn es nie die Nacht gab ? Was würde passieren wenn die See immer höher gehen würde ? Könnten wir immer einatmen ? Die Natur befolgt das universelle Gesetz des Yins und des Yangs auf absolute Art und Weise : die Gegensätze leben dort in Harmonie : andauernde Vibration zwischen den ergänzenden Gegensätzen.  Dieser wunderbare Eindruck von Frieden, Ruhe und Harmonie, die kommen, wenn wir die Natur beobachten, wenn wir das Leben zuhören. Alles das kommt, denn dieses Gesetz praktisch angewendet wurde.

Wenn  wir drinnen uns das Gleichgewicht und den Frieden finden wollen, wenden wir dieses Gesetz des Yins und des Yangs praktisch an, lassen wir es durch unser Leben und unseren Taten zum Ausdruck kommen. Der Schmerz und die Ängste wurden oft von Pflichtverletzungen diesem Gesetz verursacht.

Wir müssen wissen : geben und bekommen, sprechen und zuhören, handeln und sich ausruhen. Im jedem Augenblick lassen wir uns von diesem universellen  Gesetz geführt, und dann werden wir ein wohltuendes Füllesgefühl fühlen. Wir werden uns nicht mehr isoliert fühlen. Im Gegenteil werden wir fühlen, dass wir fest zu einem grossen Ganze gehören. Dieses Ganze schützt uns, ernährt uns und gibt uns das Leben. Wenn wir das Aikido ausüben, wenn wir den ganzen Reiz dieser Kunst schätzen wollen, so müssen wir wissen, wie dieses Gesetz des Yins und des Yangs praktisch anzuwenden. Dieses wird uns zu einer gelenkigen und flüssigen Arbeit führen : den Angriff des Anderen zuhören  und in seiner Bewegung aufgehen, so dass unsere Verteidigung die harmonische Verlängerung dieses Angriffs ist.

Dann werden wir in den Weg gezogen von Herrn Ueshiba gehen, unsere Bewegung wird natürlich sein und wir werden diese unaussprechliche Freude haben, die Bewegung durch uns ausgeführt werden  zu fühlen, fast ohne dass wir es bemerken, ohne dass unser Ego oder unsere Wille eine Rolle spielen. Herr Ueshiba meinte nur das, wenn er seinen berühmten Satz gesagt hatte : « Ich bin eins mit dem Universum und ich kann nicht zerstört sein, denn der mich angreifen will, das Universum angreifen muss. »

Das Symbol des Kreuzes

Das Kreuzsymbol ist vielleicht eines der wichtigsten für das Verstehen von Aikido, und generell für unsere Suche nach Gelichgewicht. Wir sind im Zentrum eines Kreuzes, welches sich in einem Kreis befindet. Die horizontale Achse steht für unsere irdische, menschliche Dimension. Wenn man sich in diese Richtung bewegt, ist man im Bereich des Dualismus, der Gegensätze:  einen Tag gewinne ich, am darauffolgenden verliere ich ; einen Tag lache ich, am darauffolgenden weine ich; wir sind hin und her gerissen ohne wirklich die Situation zu beherrschen. Während wir uns auf den gleichlangen Distanzen zwischen den Extremitäten bewegen, realisieren wir, die Fusion der sich ergänzenden Gegensätzen, wir finden unser Zentrum, unser Gleichgewicht. Wir sind also im Zentrum des Kreuzes positioniert, was uns erlaubt uns auf der Vertikalen Achse, welche unsere göttliche, spirituelle Dimension ausdrückt. In Mitten des Kreuzes verbindet sich in uns der Himmel und die Erde, wir kreuzigen unser Ego und erlangen die wahre Freiheit; wir sind mit dem Ki verbunden, welches in uns wirken kann. Wir können also die horizontale und die und die vertikale Achse kombinieren, um den Kreis zu schaffen, aus welchem die Aikido-Bewegung, in ihrer absoluten Reinheit entsteht.