Erinnerungen and die Dojos von Boulogne (2)

Der Manager von Dojo des Schwimmbades war Frédéric T., ein mit Muskeln bepackter extravaganter Korse, der Mannschaftsjudoeuropameister war. Eines Tages musste er diesen Saal verlassen und wir sind dort eingezogen und das war gerade auf der anderen Seite des Marcel Sembat-Platzes in einem kleineren Dojo. Der Saal war wirklich sehr klein, quadratisch und der Tatami erreichte gerade auf drei Seiten die Mauern und an der vierten Seite erreichte er einen Flur über den man zu der Garderobe kam. Das war zu einer Zeit, wo sich das Aïkido immer mehr entwickelte und eines Tages hatten wird die Möglichkeit, einen größeren Dojo zu erhalten, der sich besser in Paris befand. Dieser Saal war der letzte Saal in dem Frédéric von Zeit zu Zeit der Lehrer des Clubs war. Wir haben an ihn viele Erinnerungen und ebenso an die Freunde beim Training, die jetzt ein hohes Aikido-Niveau aufweisen. Ich erinnere mich an einen Tag, wo Meister Nocquet photographiert werden sollte um auf der französischen Zeitschrift „Karate“ zu erscheinen. Meister Nocquet, Hervé und der Photograph gingen zur Metrostation Marcel Sembat und blieben auf den Bahnsteig um dort die Fotos zu machen. Meister Nocquet war in einem Anzug mit Kravate bekleidet und Hervé war als kleiner Gangster aus den Vororten von Paris mit einem Messer in der Hand verkleidet. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie die Leute auf dem Metrobahnsteig bei dieser Situation waren.

 

Was diese Epoche gekennzeichnet hat das ist das, was die Rugbyspieler die dritte Halbzeit nennen. Nach den Kursen haben wir nach der Dusche die ganze Straße überquert und wir sind zusammen mit Meister Nocquet über die Strasse gegangen um alle zusammen ein Glas im Kaffee an der Ecke zu trinken. In diesem Kaffee hat uns Meister Nocquet erzählt, worüber er nicht auf dem Tatami gesprochen hat. Auch dort hat er jeder Art von Unterhaltungsthema zum Beispiel seinen Aufenthalt in Japan, seine Anfänge mit dem Aïkido in Frankreich und unter anderem auch seine Begegnung mit Meister Tadashi Abe angesprochen. Dabei darf man nicht seine Geschichten über die Aggressionen vergessen, bei denen er Opfer war. Es ist wahr, dass er in der Rue Sorbier im Westen von Paris wohnte und anschließend nachdem er seine Kurse in Boulogne beendet hatte, ganz Paris mit der U-Bahn zu einer sehr späten Stunde durchqueren musste. Er war nicht sehr groß und deshalb war er ein ideales Ziel für mögliche Aggressoren. Es ist ihm mehrere Male passiert, angegriffen zu werden und diese Geschichten haben wir gerne in einem Kaffee beim Trinken eines Glases Wein gehört.