Furi tama

Am Ende des shin kokyu findet man die verschränkte Hände vor dem Bauch, die rechte Hand darunter, der Handteller nach oben. Die rechte Hand schnürt die linke Hand. Dann fängt der Furi Tama. Die Unterarme sind in Verbindung mit dem Bauch und bleibt so bis das Ende der Übung. Die Hände sind geschlossen aber nicht verkrampft und wir visualisieren, dass die Hände zwischen die Handteller die Energie enthalten ; eine Energie, die wir in uns mit der Übung shin kokyu herunterbringen gemacht.

Die Übung furi tama darin besteht, unsere Hände vertikal vor unserem Bauch vibrieren zu lassen.  Die Amplitude ist nicht sehr gross aber die Bewegung ist dynamisch. Die Augen sind zu und es ist sehr wichtig die Schultern entspannt  zu lassen. Die geistige Verfassung ist weltfremd, man konzentriert sich auf den Hara.

Man muss visualisieren, dass diese Hände sind, wie das Herz, das durch sein Schlagen, das Blut in den ganzen Körper fliessen lässt. Unsere Hände lassen in uns diese Energie aus dem Hara strahlen. Zuerst ist der Ki in unserem Mittelpunkt konzentriert, dann verteilt er sich in unseren Körper und gibt ihm seine kräftigende Energie. Wenn die Übung richtig gemacht ist, mit einer totallen Verpflichtung des Körpers und des Geistes, dann fühlt man eine grosse Wärme, die uns überkommt.

Meister Nocquet machte oft einen Vergleich, um uns über einen  anderen Aspekt des furi tama zu erklären : er verglich die Bewegung der Händevibration mit der Bewegung der Luftblase in der Wasserwaage des Maurers, wenn die Luftblase im Gleichgewicht ist. Dank ihre Vibrationsbewegung findet diese Blase den richtigen Platz in der Mitte der Wasserwaage. Ebenso wenn wir unser Gleichgewicht gefunden haben, stehen wir in der Mitte des Kreuzes. Dann haben wir die selbe Entfernung der Enden des Kreuzes und wir haben in uns die harmonische Vereinigung des Yins und des Yangs gemacht. Die Bewegung des Furi Tama ist auch eine Übung, die uns erlaubt, uns zu zentrieren : wir lassen die aüssere Störung und die belanglose Sachen ausser Art. Wir verlassen alles Nebensächliches und konzentrieren wir auf das Wesentliche.

Diese Händevibration ist symbolisch die Vibrationsbewegung von allen Lebenwesen. Das Leben ist dynamisch ; das Leben ist eine Bewegung. Wenn es keine Bewegung mehr gibt, dann gibt es auch kein Leben mehr. Alles was im Universum am Leben ist, bewegt sich ; so ist es von allem unendlichen klein (die Elektronen, die um das Atom drehen) bis alles was unendlich gross ist (die Planeten, die um die Sonne drehen oder die Galaxien, die auf sie selbst drehen). Furi Tama ist der Ausdruck dieses Lebens, die in uns ständig und bedingungslos liegt. Als wir zum ersten Mal geatmet hatten, war das Leben in uns, dann wird es uns nie bis zur letzten Atmung verlassen. Manchmal fühlen wir uns allein, von allen verlassen, ohne Hoffnung. Auch wenn alles scheint uns zu verlassen, bleibt es in uns dieses vitales Atmen. Wenn wir unsere Verfassung, unsere Sorgen und unsere Ängste verlassen haben, erlaubt der Furi Tama uns in uns dieses Leben zu fühlen. Dieses Leben bewegt und trägt uns. Der Furi Tama erlaubt uns auch, unser Leben wieder anzufachen und zu verstärken. Dank ihm können wir im Leben sichere, energische und selbstbewusste Schritte machen.