Shin kokyu

Die wortbetreue Bedeutung dieses Ausdrucks ist : “göttliche Atmung”. Diese Übung ist oft am Anfang des Unterrrichtes gemacht. Sie ist eine Übung, die erstens den Kreislauf und die Anhäufung der Energie begünstigt. Zweitens braucht sie entscheidend die Kraft der Verfassung. Man kann diese Übung stehend oder in seiza machen. Diese Übung ist besonders wirksam, wenn unser Körper, unser Geist und unser Wille tief benutzt sind. Sie gibt dann eine wirkliche unerwartete Energie. Es ist gewohnt zu sagen, dass diese Übung mit nacktem Oberkörper draussen im Schnee gemacht sein kann, ohne die Kälte zu fühlen. Und am Anfang des Unterrichtes ist sie ein ausgezeichnetes Aufwärmen.

Beobachten wir ihren Verlauf chronologisch :

1/ Die Arme seitlich ausgestrekt ausbreiten, offene Hände. Dann sind wir auf dem horizontalen Strich des Kreuzes (sehen das Symbol des Kreuzes). Dieser Strich ist unsere Bipolarität, die unsere menschliche Stellung ausdrückt.

2/ Die Hände näher zusammenrücken, Handteller an Handteller, um in uns die ergänzende Gegenseiten zu vereinigen, den Frieden zu finden und sich zentrieren. Wir sind dann in der Mitte des Kreuzes.

3/ Die gefaltete Hände nach dem Himmel hinaufsteigen. Dieses gemeinsame Handeln erlaubt uns, uns auf den vertikalen Strich des Kreuzes fortzubewegen. Dieser Strich verbindet den Himmel und die Erde miteinander und erlaubt uns, in uns den Gott kommen zu machen. Wenn wir so die Hände hinaufsteigen, müssen wir visualisieren, dass wir den Ki suchen. Der Ki ist die kosmische Energie, die alles was auf der Erde lebt entstehen lässt. Ausserdem bewegt er uns besonders, wenn wir das Aïkido üben.

4/ Die gefaltete Hände vor unserem Bauch schnell und kräftig zurückbringen, ein energisches Kiaï auf natürliche Weise hinausgehen lassen und diese Kraft in unserem Hara ziehen.

Normalerweise macht man nach dieser Übung shin kokyu die furi tama und die de ameno tori fune Übungen. Nächste Woche werden wir über diese Übungen sprechen.