Tori fune

Tori fune ist der dritte Teil der Trilogie, die mit shin kokyu und furi tama beginnt.

Shin kokyu hat die Energie in uns mitgebracht. Furi tama hat diese Energie in unserem ganzen Körper strahlen gelassen. Tori fune wird diese Energie aus unserem Körper  zurückbringen. Es ist die Bewegung des Ruderers, die von den Aïkidokas viel bekannt und in den meisten Aïkidosbücher sehr oft beschrieben ist. Wir werden nicht viel über seinen techniken Aspekt  sondern über seine Symbolik reden. Wir müssen uns erinnern, dass diese Bewegung auf drei Rhythmen    gemacht ist : langsam, mittel, schnell ; jeder Rhythmus ist mit einem Ton begleitet : Hei-ho, dann Hei-sa und endlich Hei-hei. Die Bewegung beginnt mit einem langsamen Rhythmus, links, die Seite des Herzens, die heilige Seite, dann im mittleren Rhythmus rechts, endlich ist der schnelle Rhythmus links. Vor allem müssen wir nicht vergessen, dass die Bewegung von der Mitte des Körpers und nicht von den Schultern gemacht sein muss; die Schulter bleiben immer senkrecht auf die Hüften während der ganzen Übung. Die Hüften bewegen sich und machen ein   horizontales  Hin und Her, die Schulter folgen diese Bewegung. Es ist auch wichtig, dass wir nicht den Boden sondern so weit wie möglich ansehen ; wir durchbohren die Mauern des Dojos. Das Ziel ist : visualisieren, dass wir unsere Energie so weit wie möglich herausschleudern. Wenn wir nur den Boden 3 Meter weiter anschauen, wird unsere Energie nicht mehr als 3 Meter weggehen. Nachdem wir unsere Energie herausgeschleudert haben, bringen wir sie zurück in unsere Mitte durch eine Zurückbewegung, bevor wir sie nochmal herausschleudern.

In dieser Übung muss die Kraft des Haras sich zeigen ; so ist diese Übung kräftig gemacht, besonders die Töne. Es ist interessant, wenn wir viele Menschen im Dojo sind, alle zusammen zu sein; so haben wir den Eindruck, dass wir ein einziger Körper, eine einzige Energie sind und nur einen einzigen Kiaï schreien. Wenn wir alle zusammen sind, sind das Gefühl und die Energie wirklich beeindruckend.

Ausserdem müssen wir diese Bewegung des Ruderers in der ersten Stufe verstehen. Sie ist unsere menschliche Stellung : wir rudern unermüdlich, tapfer und mit Ausdauer in der See ; wir wiederholen die selben Bewegungen, die nah und nah auf den Weg des Lebens uns vorrücken lassen. So ist die Bedeutung des Tori fune. Mit anderen Worten sagt man: “Schweig und rud”. Mit der Demut rücken wir vor. Diese Übung erinnert mich auch an dieses chinesischen Sprichwort : “ Du musst nicht fürchten, langsam vorzurücken, du musst nur fürchten, aufzuhören.” Viele Teilnehmer haben mir gesagt, dass sie den Eindruck hatten, keine Fortschritte zu machen. Rudert ihr, rudert ihr und ihr werdet vorrücken. Der einzige Fehler ist : aufhören. Ich gebe ihnen manchmal diesen Vergleich : stellt euch vor, dass ihr in einem Zug seid, der in der Nacht alle Vorhänge zu fährt. Ihr seid im Zug und ihr könnt draussen nichts sehen. Ihr stellt euch Fragen : fahren wir vor ? Einige Leute vertrauen dem Fahrer des Zuges, der sieht, wohin er fährt und weisst, dass der Zug fährt. Aber andere Leute wollen wissen, ob der Zug fährt. Die einzige Lösung ist : den Zug auszusteigen. Dann sehen sie, dass der Zug schnell fährt aber das Problem ist : sie sind nicht mehr im Zug und jetzt fahren sie nicht mehr vor… Stellt ihr keine Frage. Rudert ihr !